Aktuell höre ich immer mehr von P-Phenylendiamin Allergien bei Personen unter 30 Jahren. Besonders nach einem Black Henna-Tattoo aus den Ferien der dank Sensibilisierung bzw. Allergie zu einem Ausschlag führte fragen sich viele, wie es mit echten Tattoos aussieht. Da ich selbst auf P-Phenylendiamin allergisch bin und mich die selben Fragen quälten, möchte ich dir das Thema etwas näher bringen.
First Things first – Was ist P-Phenylendiamin?
PPD (P-Phenylendiamin) ist ein Farbstoff der meistens zum Färben von Produkten eingesetzt wird. So werden oft Fahrrad- und Motorrad Griffe, Schläuche oder dunkle Lederwaren mit PPD gefärbt. PPD zeichnet sich durch eine langanhaltende dunkle schwarze Färbung aus. Die Anwendung von PPD in Kosmetika ist in Europa zwar verboten (Ausnahme Haarfarben), doch es gibt immer wieder Fälle bei denen PPD in Sonnenschutzpräparaten oder Augenbrauenfarben gefunden wird.
Ganz genau wird es hier erläutert.
Wie macht sich eine PPD Sensibilisierung / Allergie bemerkbar?
Bei Personen die oft mit PPD in Kontakt kommen, ist das Risiko einer Sensibilisierung relativ hoch. So geht man davon aus, dass bereits 40-50% der Coiffeure auf PPD sensibilisiert sind. Laut der Uni Basel, sollen in Europa 4 von 100 Personen schon Anlagebedingt auf PPD sensibilisiert sein. Manche Experten vermuten, dass es immer mehr werden.
Das fiese an dieser Allergie ist, dass sich diese erst nach einer gewissen Zeit entwickelt und erst dann (teilweise starke) allergische Reaktionen auslöst.
Bei der PPD Allergie handelt es sich um eine sogenannte „Kontaktallergie“. Die Symptome treten erst nach einiger Zeit auf. Meistens macht sich die Allergie bemerkbar mit:
– Jucken der Haut
– Hautrötungen, Ekzeme und Dermatitis
– Anschwellen von betroffener „Hautregion“
Solltest du dir nicht sicher sein, ob du auf PPD allergisch bist oder nicht, kannst du beim Dermatologen einen Allergietest machen lassen. Bei mir ging es über den Hausarzt in die Dermatologie-Abteilung des Insel Spitals in Bern. Die Dermatologen vor Ort konnten mich ausführlich über die Allergie aufklären.
Ist PPD in Tattoofarben enthalten?
„Tattoofarben bestehen hauptsächlich aus Farbpigmenten und Trägerflüssigkeit. Diese können Verdicker, Konservierungsmittel und andere Stoffe enthalten“ – so beschreibt es das Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Grundsätzlich sind in Tattoo Farben die selben Inhaltsstoffe verboten wie bei kosmetischen Mitteln. Darunter fällt auch das para- Phenylendiamin (PPD).
Vorsicht – Da es in Europa keine einheitliche Reglung zu Inhaltsstoffen und Kontrollen gibt, lohnt es sich gerade bei importierten Farben etwas genauer hinzuschauen.
Eine Liste der in der Schweiz verbotenen Tattoo Farben findest du hier.
Abschliessender Tipp
Solltest du an einer PPD Allergie leiden, kläre mit deinem Tattoo Artist ab welche Farbe er nutzt. Die meisten Tattoofarben haben ein detailliertes Datenblatt inkl. Laborresultaten. Dieses kannst du direkt beim Hersteller anfragen.
Wie sieht es bei dir aus? Bist sogar du evtl. auf Tattoo-Farben oder PPD allergisch? Was sind deine Erfahrungen?
Disclaimer
Die Angaben in diesem Blogbeitrag bedingen keiner Vollständigkeit oder Richtigkeit. Ich bin weder Dermatologe noch Allergologe. Bedingt durch meine para- Phenylendiamin Allergie durfte ich in den vergangenen Jahren eine Menge recherchieren und Abklären. Auf diesem Wege teile ich die meines Erachtens wichtigsten Infos zur Allergie in Bezug zu Tattoos. Trotzdem solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen um diene Allergie testen zu lassen.